7. Sunbed Volks- und Straßenlauf „Rund um das Vitamar“

Am Sonntag war wieder ein Wettkampf. Der Sunbed war der letzte Wertungslauf für den Cordenka Cup, daher hatten N. und ich uns schon vor einiger Zeit angemeldet. Auch passte er gut in meinen Plan, so dass wir hinfuhren, auch wenn N. aktuell leider doch nicht laufen kann.

Eigentlich s/wollten K1+1 sowie K2 und K3 auch laufen, doch auf Grund des Wetters (kalt, regnerisch und erkältungsfördernd) hatten wir sie zu Hause gelassen und nur K3 als Anfeuerungsunterstützung mit genommen.

Nachdem ich meine Startnummer abgeholt hatte wärmten wir uns noch ein bisschen in der Maingauhalle auf, bevor es raus in die nasse Kühle ging. Kurz nach 9 lief ich mich aber noch ein ganz kleines Bisschen warm und stellte mich dann kurz vor halb mit den anderen Läufern (5er und 10er starteten gleichzeitig) in die Startaufstellung. Heute mal wieder etwas weiter vorne, da ich nicht zu viele überholen wollte während ich auf mein Tempo kommen würde, aber auch nicht zu weit vorne, um mich von den Cracks (es war wieder die gesamte A-Riege der lokalen Hobbylaufszene am Start) nicht wieder zu zu schnellem Starten verleiten zu lassen.

Dann ging es auch schon los, erst mal durch die Straßen von Kleinostheim um dann nach knapp 2 km in den Wald ab zu biegen. Hier trennten sich auch die Wege der 5 km Läufer von den 10 km Läufern, was für mich sehr gut war, da ich mich doch wieder zu sehr hatte mitreißen lassen. Aber 4:15er Pace war noch im Rahmen.

Auf Wald-Schotterweg ging es nun Richtung Wendepunkt bei KM 3,5 und ich konnte schon mal schauen, wie viele (oder wenige) ich vor mir (und, nach dem ich selbst den Wendepunkt umlaufen hatte. hinter mir) hatte. Das Tempo lag mir noch, auch wenn mich die Uhr bei der aktuellen Pace wieder etwas veräppelte und ich schon dachte, ich wäre viel zu langsam (5:27 statt der anvisierten 4:20), doch ich kann mich hier langsam auf mein Gefühl und meine Atmung verlassen und legte nicht an Tempo zu – nach 200m stimmte die Pace auch wieder.

An KM 5 schnell die Versorgungsstation mitgenommen (zwei kleine Schlucke trinken, der Rest über den Kopf, das puscht mich immer noch ein bisschen) und weiter ging es. Kurz darauf waren wir auch schon wieder aus dem Wald heraus und es ging auf der Straße am Wald entlang zurück Richtung Kleinostheim. Ich hatte genug Läufer in ähnlichem Tempo vor mir, so dass ich mich an ihnen orientieren und mich mehr auf meinen Laufstil und meine Atmung konzentrieren konnte.

Dann vorbei am Wendepunkt der 5 km Strecke und die Zurufe der Streckenposten „Nur noch 2 km bis zum Ziel! Ihr schafft das!“ Auf einer Straßen-Überführungs“steigung“ konnte ich den Läufer vor mir einholen und mit ihm gleich ziehen. Wir spornten uns nun wortlos gegenseitig auf dem letzten Kilometer an und da war auch schon die letzte Kurve.

Der laute Schrei von N. („Jetzt nicht mehr überholen lassen! Gib Gas!“) spornte mich zu einem zusätzlichen Schlussprint an und zack war ich auch schon durch den Zielbogen! Neue Bestzeit!! Die Uhr zeigte etwas um 44 min an, Wahnsinn! PB um eine ganze Minute gesteigert! Ich war glücklich und auch fertig. Also schnell einen warmen Tee geholt und dann zurück zum Ziel um N. und K3 in die Arme zu nehmen.

Auf dem Weg in die Halle haben wir uns dann noch ein bisschen mit Marco Schneider (Asics Frontrunner und eine der Lokalgrößen) unterhalten und dann auf die Ergebnisliste gewartet. Diese zeigte mir dann sogar 43:51 an. 48. von 183 gesamt, 8. von 14 meiner AK (M35). Einfach nur WOW!

7. Sunbed Volks- und Straßenlauf
7. Sunbed Volks- und Straßenlauf
„Rund um das Vitamar“ 18.10.2015

11. Kuckuckslauf Mömbis-Königshofen

Es war mal wieder Raceday!

Der SV Königshofen (Mömbris im LK Aschaffenburg) hatte im Zuge des Cordenka Lauf-Cups zu einem 10 km Crosslauf eingeladen. Für diesen hatten wir uns schon angemeldet, ich konnte ihn aber auch gut in meinen Plan integrieren. Also ging es morgens um halb 9 Richtung Mömbris. N. und ich wollten den 10er laufen, die Mädchen und mein Dad (aktuell zu Besuch aus Brasilien) waren als Anfeuerer und „Paparazzi“ dabei.

In Königshofen angekommen war es erst mal kalt! Viel kälter als erwartet, aber so ist das im Herbst 😉 uns würde beim Laufen schon warm werden. Also schnell Unterlagen abgeholt und durch etwas Einlaufen aufgewärmt. Die Kurzcrosser (5km) waren schon auf die Strecke geschickt und wir sollten los gelassen werden, wenn sie wieder alle im Ziel waren.

Dann Aufstellung und warten auf den Startschuß/-pfiff und schon ging es los. Die Strecke führte uns erst mal eine dreiviertel Runde um den Sportplatz, dann Richtung Wald und nach einen kleinen Anstieg über eine Wiese. Crosslauf halt. Etwas auf und ab, dann aber noch mal etwas mehr Höhenmeter auf Straße und Schotter bis ganz nach oben, wo wir zwei Runden laufen sollten um dann recht schnell wieder zurück zum Sportplatz zu gelangen.

Ich hatte mich in der Mitte des Feldes eingereiht und konnte da sehr gut meinen Schnitt halten. Überraschenderweise gelang es mir auch bei den Anstiegen das Tempo von etwa 4:40 bis 5:20 durch zu ziehen und so wesentlich schneller als gedacht oben anzukommen. Bei KM 3,5 (und KM 5,5 durch die Runde) war eine Versorgungsstation an der ich mir jeweils einen Becher Wasser schnappte um ein zwei Schlucke zu trinken. Dann war auch schon KM 7,5 und die letzte Höhe erreicht und es ging zurück. Das letzte Stück (60 HM auf 1 KM) konnte ich es richtig laufen lassen und stürmte so mit einer Pace von bis zu 3:09 auf den Sportplatz. Ein letzter Sprint und ich war im Ziel.

Im Ziel nach 45:16 min
Im Ziel nach 45:16 min (Foto:Matthias Veismann)

Offizielle Zeit: 45:16 – 16 Sekunden langsamer als meine PB vom Lauftag in Elsenfeld und 8 bis 10 min schneller als ich auf Grund des Crosscharakters und der Höhenmeter erwartet hatte. Wahnsinn!

Mein erster Halbmarathon

Lange habe ich hier nichts geschrieben, denn leider hat sich wieder das eingestellt, was ich schon kenne und auch befürchtet hatte: Am Anfang eines Blog-Versuchs schreibe ich noch regelmäßig und viel, doch dann schleicht sich der Schlendrian ein, und es gibt immer irgendwas, dass mich vom Schreiben abhält.

Aber heute will ich es noch einmal versuchen (vielleicht klappt es ja mit dem dran bleiben).

Gestern kam ein Tag, mit dem hatte ich so schnell nicht gerechnet: Mein erster Halbmarathon!

Ich hatte letztens schon mal einen kleinen Test-Halbmarathon auf der „Hausstrecke“ am Main versucht und war mit meinen 1:58h sehr zufrieden. N. meinte auch gleich: So kannst du auch einen Wettkampf laufen! Auch über Facebook kam: „Ja, du bist bereit!“ – daher habe ich mich ohne groß nachzudenken auch für den HM in Köln (im Rahmen des Rhein-Energie Marathon) angemeldet. N. hatte dies schon letztes Jahr gemacht – es sollte eigentlich ihr erster werden (nun ja, es kamen noch 2 dazwischen 😉 ) – daher passte das ganz gut.

Anmeldung zum Halbmarathon Köln
Anmeldung zum Halbmarathon Köln

Trainiert habe ich nicht wirklich (bin – aktuell – kein Trainingsplan-Läufer) sondern halt immer mal nen Wettkampf oder ein bisschen so durch die Gegend gelaufen, aber die 45:00min auf 10 km beim Miltenberger Lauftag oder die 1:00h auf 10 km und 410hm beim Churfrankentrail zeigten mir, dass es nicht so schlecht um meine Form bestimmt ist.

Ich bin grundsätzlich auch eher der „Ich mach einfach mal“-Läufer und nehme da gerne in Kauf, wenns nicht so klappt, wie ich mir das gedacht hatte.

Da das mit den Kindern und Hunden geklärt werden konnte (K1 und Freundin liefen Aschaffenburg und nicht wie erst geplant auch Köln und konnten so auf K2, K3 und Haus&Hunde aufpassen) sind N. und ich am Samstag Morgen (naja eher Mittag 😉 )Richtung Köln gefahren und gleich erst mal zur Running.Expo. Ich hatte mir etwas mehr versprochen aber es ging ja vordergründig darum, die Startunterlagen (Bib, T-Shirt, etc) abzuholen. Das konnten wir nach einmal falsch anstellen – es gab zwei Schlangen, aber wie sich herausstellen sollte war „unsere“ kürzere für die, die schon den Starter/Kleiderbeutel hatten, und nur noch die Nummer ausdrucken mussten, und so musste ich in Ermangelung dieses Beutels noch mal ans Ende der anderen Schlange – dann auch machen und schauten uns danach noch ein bisschen um, holten uns noch ein paar Energie-Riegel und -Gele, gingen dann aber auch recht bald wieder raus und fuhren zu N.s Vater.

Abends noch schnell die Sachen bereit gelegt
Abends noch schnell die Sachen bereit gelegt

Dieser wohnt in einem Vorort von Köln und so hatten wir es am nächsten Morgen nicht so weit, konnten gefahren werden und uns abends nach einer guten Portion Nudeln dann auch recht schnell ins Bett legen.

Dann war auch schon der Sonntag da. Um 5 Uhr aufstehen, einen Kafee trinken und zwei Riegel als Frühstück essen und schon saßen wir im Auto und fuhren zur Messe Deutz.

Dort wärmten wir uns noch ein bisschen in der Bahnhofsvorhalle auf, bevor wir unsere Beutel bei den bereitstehenden DHL-Wagen abgaben und uns noch in die Schlange vor die Dixies anstellten.

Unsere Startblöcke hatten wir schon entdeckt und so trotteten wir um kurz vor halb 9 (Start des ersten Blocks um 8:30) mit vielen anderen zu den Einlässen. Ich versuchte mich dann so weit wie möglich nach Vorne zu begeben, damit ich nicht all zu viele Läufer schon am Start überholen musste. Da dies mein erster HM war, stand ich naturgemäß in einem der späteren Startblöcke (dem 3. von 6) und würde einiges an Läufern vor mir auf der Strecke haben.

Es ging dann aber recht schnell, der Hauptblock Rot wurde pünktlich auf die Strecke geschickt, der blaue kurz danach und schon waren wir dran, uns zum Start nach vorne zu begeben.

5 … 4 … 3 … 2 … 1 … LOS!

Ich hatte geplant mit einer Pace von 5:10 zu laufen, um mein primär Ziel „Unter 1:50h“ mit einem ausreichenden Puffer schaffen zu können, aber das ganze Überholen, abgebremst werden, wieder anlaufen, wieder runter gebremst werden etc führte dazu, dass ich recht schnell mit einer 4:50er Pace lief. Diese „passte“ mir so gut, dass ich beschloss, es einfach drauf ankommen zu lassen und diese so lange zu halten, wie mir möglich wäre.

Km 1, Km 2, schon kam der erste Versorgungspunkt aber diesen brauchte ich jetzt noch nicht, also weiter. 4:50 lief sehr sehr gut, ich hatte eine sehr ruhige Atmung für mich und musste über den Laufrhythmus nicht groß nachdenken. Km 3, Km 4, Km 5 .. ich war immer mal ein kleines bisschen drüber oder drunter aber immer auf Kurs, auch wenn ich noch öfters immer wieder abgebremst wurde, weil das rechts langsam, links überholen lassen wohl nicht so Usus ist, wie ich mir das wünschte.

Kurz vor Km 6 dann wieder eine Versorgungstation. Diese lief ich kurz an, schnappe mir einen Becher Wasser, trank zwei kleine Schlucke und schüttete mir den Rest über den Kopf. Trinken muss ich in Rennen nicht viel, aber herunterkühlen ist wichtig! Auf der Gegengeraden kamen uns zu dem Zeitpunkt schon Läufer entgegen und wurden bei einer Brückenunterführung frenetisch von uns beklatscht. Das hallte sehr und gab uns allen noch mal Kraft für den kleinen Anstieg danach.

Km 7, ein Drittel geschafft und immer noch super in 4:50, das könnte echt was werden! Aber nicht zu früh freuen, noch waren 14 km zu laufen.

Doch es lief und lief weiterhin sehr gut für mich. Kurz vor Km 8, ich war gerade auf der gerade erwähnten Gegengeraden sah ich kurz N. auch sie sah super aus, toll! Dann läuft es ja bei uns beiden sehr gut. Also weiter!

Kurz vor der Versorgungstation nach Km 9 nahm ich dann mein Gel, um ihm – auch wenn eigentlich nicht nötig – noch zwei Schlucke Wasser nach zu schicken. Der Rest des Bechers plus ein weiterer wieder über den Kopf und Rücken. Mich spornt die Kälte immer noch ein Stückchen mehr an, und hilft mir beim wieder Aufrichten des Körpers.

Es lief und lief.

Zwischen Km 12 und Km 13 wurde ich noch mal abgebremst als wir über den Rudolfplatz liefen und die Innen-Kurven durch langsamere Läufer etwas verstopf waren aber auch da kam ich durch und konnte wieder etwas Geschwindigkeit aufnehmen.

Km 14 … 2/3 geschafft. Wahnsinn! Ich fühlte mich noch gut und konnte die Pace noch recht gut halten, wenn sie nun auch schon eher etwas über 4:50 war. Egal! Weit weg von der geplanten 5:10 – 5:13! Das ich das schaffen würde hätte ich mir nicht träumen lassen.

Nun nur noch 7 km und ein paar gequetschte, das wird!

Bei Km 18 wollte ich eigentlich dann den GelChip nehmen um noch etwas Boost für die letzten Kilometer zu bekommen, aber ab Km 17 „merkte“ ich die vollen KM auf meiner Uhr irgendwie nicht mehr. Also bei 18,7 km den Chip in die Wangentaschen – hoffentlich hilft er, bisher hatte ich nie groß was gespürt. Und weiter gings, mittlerweile zwar schon leicht über 5:00 er Pace aber die Gesamtpace sah noch gut aus!

Km 19 auf der Uhr gesehen, Km 20 und Km 21 verpasst – aber es war nicht mehr weit. Diese Kurve noch, jene noch, da durch den Aufsteller der Kölner Haie (ein großer Haikopf durch dessen Maul wir laufen mussten – nette Idee 🙂 ) und da war auch schon der rote Teppich in Sicht. Also Kopf hoch, Oberkörper aufrichten, Lächeln und versuchen ein gutes Bild für die Fotografen abzugeben.

Tja – oder auch nicht (oder gerade doch? 😉 ) jedenfalls stolperte ich auf dem roten Teppich erst mal kräftig und legte eine mehr oder minder gut gelungene Flugrolle hin.

Sch.. aber egal, aufrappeln und weiter zum und durch das Ziel! (Neben mir meinte eine Läuferin noch: „gell, da war ne Kuhle in der Straße“)

Auf der Anzeige stand 1:50 (brutto Zeit) auf meiner Uhr las ich 1:43:19 – WOW!

Erst mal "Beweisfoto" machen ;)
Erst mal „Beweisfoto“ machen 😉

Unter 2h war Pflicht, unter 1:50 war Kür, unter 1:45 war „das schaff ich nicht!“ – zumindest vor dem Lauf – und nun das! Ich war einfach happy!

Ich schlängelte mich vor zu den Medaillen, holte mir einen dieser Umhänge und erst mal was zu trinken und zu essen (Cola und Banane). Dann, als ich es so langsam realisierte: Handy raus, Foto gemacht, das musste ich einfach festhalten. Dann noch weitere Getränke und Essen geschnappt und einen Treffpunkt gesucht, wo ich N. hoffentlich wohl behalten und hoffentlich auch recht bald in die Arme schließen können würde. Es tröpfelte alles irgendwie so an mir vorbei, doch dann N. Tweet „1:57:xx“ – krass! Sie hatte es auch geschafft, was war ich glücklich und stolz!

Ich konnte sie dann auch kurz drauf in die Arme nehmen und erst mal einfach nur halten. Wir hatten es geschafft! Mein erster Halbmarathon in dieser Wahnsinnszeit. Ihr dritter und wieder die PB mächtig unterboten!

Eingraviert und damit offiziell!
Eingraviert und damit offiziell!

Wir schlängelten uns raus und zu der Beutelausgabe um anschließend noch schnell zum Neumarkt zu laufen, um die Medaillen gravieren zu lassen.

Mein erster HM
Mein erster HM

Dann ging es auch schon wieder „nach Hause“ zu N. Vater und nach kurzem Aufenthalt für uns noch weiter ganz nach Hause, K1 und Freundin zu ihrem eigenen Finish zu beglückwünschen und das Ganze mit einem ausgiebigen Gelage beim Mongolen-Grill zu feiern.

Wings For Life World Run 2015 – Der große Tag

Dann war er da, der große Tag!

Das Motto des Wings For Life World Run: Running for those who can't
Das Motto des Wings For Life World Run: Running for those who can’t

Eigentlich waren es ja zwei Tage.

Am Samstag, dem Vorabend zum Lauf war Abends die „Pasta-Party“ mit der Möglichkeit die Startunterlagen schon abzuholen. Wie auch im letzten Jahr, haben wir die Gelegenheit genutzt und sind nach Darmstadt gefahren. Dabei waren auch Benjamin ein guter Lauf-Freund und K1 mit Freundin. Damit wir nicht zu lange warten müssen, sind wir gleich erst mal an die „Schalter“ um unsere Nummern, Runner-Bags und T-Shirts abzuholen.

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Hier gab es dann die erste Enttäuschung. Gab es letztes Jahr schöne Funktions-Shirts, die man auch im Training tragen kann, so war es dieses Jahr ein stinknormales Baumwollshirt – und nicht nur wir fragten uns: Warum? Das kann/wird man als Läufer höchstens noch als Nachtgewand oder drunter tragen, aber doch keine (freiwillige, kostenlose) Werbung damit machen, wenn man es beim Training oder bei anderen Läufen trägt. Nun gut, war halt so, gefiel uns nicht, aber war auch nicht zu ändern.

Das Baumwoll-Shirt, leider kein Funktionsshirt und damit nicht zum Laufen geeignet
Das Baumwoll-Shirt, leider kein Funktionsshirt und damit nicht zum Laufen geeignet

Wir sind dann raus auf den Vorplatz um uns die verschiedenen Buden (Zelte) anzusehen, die von Sponsoren und Lauffirmen (z.B. CEP) aufgestellt wurden. Außerdem gab’s ja auch noch die von REWE gesponserten Nudeln. Mittlerweile waren auch Axel und seine Frau zu uns gestoßen. Axel hatte Nina letztes Jahr erst auf den WFLWR aufmerksam gemacht und war wie auch K1 mit ihr gestartet.

Nach einem gemütlichen Plausch bei Nudeln und Getränken fuhren wir gegen 20 Uhr dann wieder heim, Schlaf tanken und die letzten Vorbereitungen für den Lauftag abschließen.

Pasta-Party, noch einmal Kohlenhydrate für den Körper. Morgen wird er sie brauchen
Pasta-Party, noch einmal Kohlenhydrate für den Körper. Morgen wird er sie brauchen

Sonntag, 3. Mai – Lauftag

Nach einer nicht ganz so ruhigen Nacht – die Aufregung hatte uns dann doch alle gepackt – packten wir alle Taschen ins Auto und fuhren gegen 9:00 Uhr Richtung Darmstadt. Das Wetter war nicht das beste, es nieselte leicht, war aber nicht kalt.

Das Team "Wolfsrudel" - K3 in der Mitte lief parallel 1.000 m in 5:18
Das Team „Wolfsrudel“ – K3 in der Mitte lief parallel 1.000 m in 5:18

An der Halle angekommen besorgten wir uns erst mal noch zwei Buffs, diese waren in den Runner-Bags bei K3 und mir leider nicht mit drin gewesen (wie sich herausstellte, auch bei vielen anderen nicht) und warteten in der Halle auf K1 mit Freundin und K3 sowie auf Benjamin mit Familie und Axel mit Frau.

Die Nervosität stieg bei allen immer weiter an, während wir unsere Taschen abgaben und uns dann auf den Weg zu den Startblöcken machten. Das WFLWR-Team hatte uns – anscheinend an Hand der selbst gewählten Ziele – in verschiedene Startblöcke verteilt, so dass wir nicht beieinander standen. Während sich die Startblöcke immer mehr füllten und der Startzeitpunkt näher rückte – beim Wings For Life World Run werden in den verschiedenen Ländern und Städten die Läufe zur exakt gleichen Zeit (11 Uhr GMT) gestartet – versuchte ich ruhiger zu werden und mir einen Platz zu suchen, von dem aus ich einigermaßen ungestört würde starten können.

Dieses hier wird mich "jagen"
Dieses hier wird mich „jagen“

Ich hatte mir eine Pace von 5:00 – 5:20 vorgenommen, wusste aber, dass am Anfang erst mal kaum Durchkommen sein würde. 2.700 Läufer war das Teilnehmer-Limit und ich war im hinteren Teil der Mitte. Da würden sicher einige vor mir sein, die langsamer starteten und mich somit „aufhalten“ würden.

Dann ging es los! Von meiner Position hörte ich das Startsignal zwar nicht, aber man sah, dass vorne Bewegung in die mittlerweile zusammengeschobene Läufermenge kam. Dann war auch ich an der „Reihe“ und trabte erst mal vor zum Torbogen, an dem die Zeitmessung startete. Genau an den Zeitmessern drückte ich auch das „Start“ auf meiner Polar und schlängelte mich durch die ersten Läufer.

Nach etwa einem Kilometer hatte ich dann andere Läufer „gefunden“, die wie ich mit einer Pace von 5:08 unterwegs waren und ich lies mich in diesem Pulk mit treiben. Dadurch, dass die Strecke die ersten 10 – 15 km laut Höhenprofil abfallend war, und ich nicht alleine, sondern im Pulk lief, konnte ich die für mich doch recht hohe Pace gut halten.

Die erste Wasserstation bei KM 5 nutzte ich, um meinen Mund zu befeuchten, trinken wollte ich nicht, da ich darauf bisher immer eher negativ reagiert hatte (ich spüre jeden Schluck im Magen auf und ab schwappen) und bei KM 7 wurde mir dann der als Stirnband genutzte Buff zu eng und ich zog ihn runter um den Hals. Bei KM 9 streifte ich den Brustgurt runter auf die Hüfte, da er mir zu eng wurde. Und dann waren auch schon die 10 KM geschafft. Ohne Gehpause hatte ich es bisher noch nicht geschafft, so ein Tempo durchzuhalten und war entsprechend glücklich. Dies verleitete mich aber dazu, das Gel zu nehmen und durch das Gefummel an der kleinen Tasche der Laufhose am unteren Rücken kam ich aus dem Tritt, so dass ich arg langsamer werden musste. Aber ich hatte die 10 KM in gut 51 min geschafft und das ohne Gehpause => persönliche Bestzeit. Da störte es mich nicht weiter, dass ich ab nun im „Intervalllauf“ weiter machen musste. Sprich Anlaufen und wenn es nicht mehr ging, kurze Gehpausen um den Puls wieder zu senken. Durch die gute Zeit, die ich in den ersten 10 KM erlaufen hatte, schaffte ich so am Schluss immerhin 17,66 KM auch wenn ab KM 13 die Arme immer wieder anfingen zu kribbeln und einzuschlafen, so dass die Laufphasen kürzer und die Gehphasen länger wurden.

Was mich die ganze Strecke über immer wieder angetrieben hat waren die Menschen an der Strecke, sie jubelten, klatschten, Kinder hielten ihre Hände raus zum Abklatschen und eine Familie hatte sogar Schilder aufgestellt, auf denen „IHR SEHR GUT AUS!“ stand. Das motiviert! Aber auch andere Läufer riefen mir immer wieder zu „Los, weiter, das schaffst du! Nicht aufgeben!“

Kurz vor der Versorgungsstation bei KM 17 kamen aber dann die Rufe „Das Catcher-Car kommt. Es kommt!“ so dass ich mich noch einmal zu zwei „Sprints“ aufraffte und schließlich glücklich aber total geschafft das Auto an mir vorbeifahren sah.

Meine Uhr zeigte 17,57 km in 1:38:49!
Meine Uhr zeigte 17,57 km in 1:38:49!

Ich ging dann, als ich die Nachhut an Motorrädern und Autos an mir vorbei gelassen hatte wieder zurück zur Versorgungsstation, um etwas zu trinken, und mich zu informieren, wo denn der nächste Shuttlebus abfahren würde. Dabei traf ich auf eine Twitter-Bekannte und zusammen ging es dann zum Bus, der glücklicherweise nur ein paar hundert Meter weiter stand und auf uns wartete.

Zurück bei der Halle habe ich dann auch gleich meine Familie gefunden und wir gingen zusammen in die Halle, da es nun doch schon sehr kalt wurde und zu wenig Silberdecken ausgeteilt wurden.

Wir bekamen auch knapp nur noch eine Banane und einen Energieriegel (nicht alle) so dass wir uns dann auch recht bald auf den Heimweg machten.

Fazit

Es war ja mein erster richtiger Wettkampf und ich muss sagen, es ist schon eine riesen Hilfe, wenn man nicht alleine läuft, sondern sich an anderen orientieren kann. Auch die Unterstützung der Zuschauer hat mir sehr geholfen.

Auch wenn die Organisation in Deutschland vom Team des Wings For Life World Run besser hätte sein können (nur Baumwollshirts, unvollständige RunnerBags, keine so schönen Medaillen wie in anderen Ländern, offizielle Bilder nur sehr wenige, etc) so werden wir nächstes Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein, und es geht mir auch wie N.: der Wings ist einfach etwas besonderes, das jeder mal mitgemacht haben sollte.

 

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Link auf meine Polar-Aktivität
Meine Urkunde
Meine Urkunde

 

„Fremd gegangen“ – 8 km Nordic Walking beim Engelberglauf

Da ich ja meinen ersten Lauf-Wettkampf im Mai beim Wings For Life World Run bestreiten möchte, der Engelberglauf neben Halbmarathon, 10 km Hauptlauf (ist N. gelaufen), 6,5 km Hobbylauf, 1,8 Jugendlauf (den lief K2), 900 m Schülerlauf (hier nahm K3 teil) und 400 m Minilauf auch eine 8 km Nordic Walking Disziplin anbot beschloss ich, mich nach den 2 Nordic Walking „Läufen“ bei der Goldbacher Wintercross Serie, hierfür anzumelden. Das Wolfsrudel würde also fast komplett beim Engelberglauf antreten.

Das Wetter war zu Beginn und während dem Lauf traumhaft
Das Wetter war zu Beginn und während dem Lauf traumhaft

Ein Blick auf die angemeldeten Mitwalker und die Ergebnisse aus dem letzten Jahr zeigte mir, dass ich keine so schlechten Chancen hatte, vorne dabei zu sein. Auch war es eine gute Gelegenheit, meine neuen Crosser mal zu testen.

Das Wetter war, wir im Bild oben zu sehen traumhaft. Nicht zu warm, nicht zu kalt, die Sonne schien und die Stimmung war einfach überwältigend. Es waren sehr viele bekannte Gesichter da und für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Nachdem wir uns unsere Startnummern und Welcome-Bags geholt hatten warteten wir zusammen mit einem guten Bekannten auf den Start.

Da die Starts kurz hintereinander erfolgen würden (N. um 14:30 zum 10 km Lauf, ich um 14:35 zum 8 km Nordic Walking, K3 um 14:37 zu den 900 m und K2 um 14:45 zu den 1,8 km) hatten wir F. (K1) und seine Freundin gebeten, dabei zu sein und die beiden Mädchen gut an den Start zu bringen.

Meine Herzfrequenz liegt im für mich normalen, wenn auch etwas hoch
Meine Herzfrequenz liegt im für mich normalen, wenn auch etwas hoch

In Goldbach hatte ich „gelernt“ mich in die erste Reihe zu stellen, damit ich ungestört gleich mit einem hohem Tempo beginnen konnte – langsamer würde ich unterwegs eh werden, da wollte ich am Anfang gleich genug Tempo und Strecke schaffen, und mich nicht erst durch andere Mitläufer schlängeln müssen.

Andreas, den ich aus Goldbach schon kannte und der ein wahnsinniges Tempo vorlegen kann stand neben mir und ich heftete mich gleich an seine Fersen als es dann los ging. Bei etwa 1 km wurden wir dann von einem Walker eingeholt (er sollte dann den ersten Platz belegen) und so „staubten“ wir davon. Als eigentlicher Läufer und untrainierter Walker verfiel ich zwischendurch in einen Laufschritt, wurde aber dankenswerter Weise von den beiden drauf hingewiesen (ich wurde dann zwar etwas langsamer aber das war OK, schließlich wollte ich nicht „bescheißen“).

Bei etwa 3 km begann dann der Anstieg und ich fiel etwas weiter zurück, Andreas hatte mich kurz vor dem Start noch davor gewarnt, dass es einen besonders bösen Anstieg geben würde: erst „normal“ recht steil, aber kurz bevor man glaub, man sei durch kommt dann noch ein besonders hartes Stück. Dieses kam dann etwa bei 3,7 km. Waren wir bisher noch auf einem geschotterten Waldweg gewalkt, so ging es nun einen Forstweg steil bergan: von 310 Höhenmeter auf  etwa 383 Höhenmeter innerhalb von 400 Streckenmetern. Hier musste ich zweimal kurz anhalten um Luft zu bekommen. Infotafeln sagten mir, dass auch die Halbmarathonstrecke hier durch ging – Respekt vor den Läufern!.

Schnellster KM in 6:06 min
Schnellster KM in 6:06 min

Aber dann war ich oben und wusste, es würde nun nur noch bergab gehen. Ich konnte also wieder etwas „Zahn zulegen“ und in mein schnelleres Gehtempo verfallen. Die beiden vor mir sah ich noch mal kurz, aber dann war ich bis auf ein paar Walker des Handicap-Laufs allein auf der Strecke. Zeit, das mitgenommene Gel zu nehmen. Dies klappte auch sehr gut und ich habe dadurch auch die Kraft bekommen, das Tempo bis zum Schluss zu halten.

Bei etwa 7 – 7,5 km stießen wir dann auf die Strecke des 10 km Laufs und ich versuchte am rechten Rand nicht zu sehr zu stören. Eine letzte Kurve, ein kurzer Anstieg und schon sah ich das Ziel vor mir. Während ich die Ziellinie überquerte und  in den Auslaufbereich ging hörte ich noch „Und da kommt der drittplatzierte des Nordic Walking: Johannes Müller“.

K3 und K1, die mit den anderen kurz vor dem Ziel gestanden hatten kamen auch gleich angelaufen und ich versorgte mich erst einmal mit etwas zu Trinken und einer Banane. Während wir noch da standen und ich versuchte etwas runter zu kommen kam auch schon N. ins Ziel! Eher als wir alle gedacht hatten.

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Link zur genauen Analyse auf flow.polar

 

Wir tranken und aßen zusammen noch etwas und machten uns dann aber auf den Weg zum Shuttlebus, da die Siegerehrung und Duschen unten an der Turnhalle waren. K2 und K3 hatten ihre Läufe auch sehr sehr gut absolviert und wir waren alle gespannt, was für Zeiten gemessen worden waren.

Wir sind alle mehr als zufrieden mit unseren Leistungen und es war für mich ein schönes Intermezzo bevor ich im Mai endgültig in Wettkämpfen – dann aber in der Disziplin Laufen – antrete.

Meine Urkunde und das er-walkte Teilnehmershirt
Meine Urkunde und das er-walkte Teilnehmershirt